Für viele Menschen ist Krankheit, im Gegensatz zur Gesundheit, negativ besetzt. Denn ich fühle mich nicht gut, mein Alltag läuft komplett anders ab, es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren und ich muss auch noch die ganze Zeit liegen, weil ich zu schlapp bin.

Dieser Zustand muss möglichst schnell wieder geändert werden. Am besten sogar gar nicht erst aufkommen lassen. Denn ich habe keine Zeit, krank zu sein. Ich muss meine Aufgaben erfüllen, und ich will Spaß haben im Leben. Dies kann ich alles nicht, wenn ich krank bin. Selbst die Werbung suggeriert z.B. einer Mutter, dass ihr Kind doch ein „Recht“ auf eine „gesunde“ Mutter hat. Eine Mutter darf nicht krank sein. Deshalb nimmt sie am besten sofort ein bestimmtes Arzneimittel und schon geht es weiter. Und vor allem ist das Kind jetzt auch nicht mehr traurig.

Unser Körper ist ein Wunderwerk, welcher in der Lage ist, viel zu kompensieren und das über einen langen Zeitraum hinweg. Alles, was unserem Körper nicht guttut, kann er für eine gewisse Zeit prima ausgleichen ohne das zunächst Folgen sichtbar werden. Er funktioniert.

Doch was tut unserem Körper nicht gut? Natürlich gibt es viele Dinge, die für unseren Körper nicht gut sind (was auch jeder weiß): es fängt mit dem Essen und der Trinkmenge an und hört bei zu wenig Bewegung und Stress auf. Aber was die meisten Menschen unterschätzen sind die seelischen Belastungen, die nicht spurlos am Körper vorbeigehen. Dass, was man nicht sehen oder greifen kann. Die Gedanken, die sich fortwährend im Kopf bewegen und nur durch Ablenkung vermeintlich verschwinden, belasten unseren Körper zusehends:
– Sorgen um den Arbeitsplatz
– finanzielle Sorgen
– Angst um die Gesundheit
– Tod eines nahen Verwandten
– Trennung vom Partner
– Zukunftssorgen
um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Wir muten unserem Körper sehr viel zu und merken auch erst mal keine Auswirkungen oder schenken den Zeichen keine Beachtung. Und wenn er dann doch mal auf sich aufmerksam macht, gibt es eben Medikamente, die die Symptome beseitigen, sprich sie unterdrücken. Dies ist aber keine Heilung, sondern eine Verlagerung auf einen späteren Zeitpunkt.

Es ist so wichtig, dass unser System Körper krank sein darf. Denn es bedeutet: Er nimmt sich eine Auszeit, er atmet einmal ganz tief durch und kann sich wieder regenerieren, wenn wir ihn lassen.
Er kann sich aber nicht erholen, wenn wir die Zeichen einer Erkrankung nicht erkennen wollen und weiter machen wie bisher. Wenn wir die Krankheit als etwas Lästiges sehen, was schnell wieder normalisiert werden muss, werden wir auf Dauer kränker werden. Und irgendwann können wir uns nicht mehr so einfach erholen.

Mein Ansatz, was Gesundheit und Krankheit betrifft, ist, dass Krankheit für mich nichts Schlechtes ist, was bekämpft werden muss, sondern Krankheit gehört zum Leben dazu.
Das eigene Immunsystem stärken, den eigenen Körper dabei kennenzulernen und soweit zu stärken, dass er auch mit Krankheit umgehen kann.
An Krankheit wächst man ganz oft, was besonders bei Kindern auffällt. Nach einer durchgemachten Erkältung kann das Kind auf einmal laufen, sprechen oder schläft nachts durch. 

Deshalb ist es umso wichtiger, Krankheit nicht zu unterdrücken, sondern seinem Körper diese Regenerationszeit zu geben. D.h. zu Hause bleiben, wenn ich mich nicht gut fühle, viel schlafen, viel Trinken, keine Arbeiten für das Büro erledigen, (weil der Chef sonst ungemütlich wird), keine Freunde treffen, sondern einfach mal entspannen (ohne Handy/Laptop). Der Körper ist unser Motor ohne den nichts funktioniert.
Dieser Zustand kann wunderbar homöopathisch begleitet werden, was die Selbstheilungskräfte wieder anregt, nämlich sich selbst zu heilen.

Früher gab es diesen Satz: 3 Tage kommt es, 3 Tage bleibt es, 3 Tage geht es.
Und dies gilt heute auch noch.