Vor ein paar Tagen ergab sich für mich die Gelegenheit, den Firmensitz der DHU (Deutsche Homöopathie-Union) und den Betrieb für den Anbau ihrer Arzneipflanzen, Terra Medica, in Karlsruhe besuchen zu dürfen.

Wir waren eine größere Gruppe von HeilpraktikerInnen, die sich aus ganz Deutschland auf den Weg nach Karlsruhe gemacht hatten. Das Wetter konnte nicht besser sein: strahlender Sonnenschein. Der Anreisetag wurde von vielen, auch von mir, für ein erstes Kennenlernen der Stadt genutzt. Am Abend gab es dann bei einem gemeinsamen Essen reichlich Zeit zum Austausch.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück relativ zeitig los, denn es gab einiges an Programm. So fuhren wir zunächst zur Firmenzentrale nach Karlsruhe-Durlach, wo wir einen ersten Einblick in die Firmengeschichte erhielten.



Weiter ging es mit einer Führung durch den Bereich, wo die Arzneimittel hergestellt werden. Hier erfuhren wir u.a. etwas über die Transportwege, Qualitätssicherung, Lagerung der Urtinkturen. Dort durften leider keine Fotos gemacht werden.
Nach diesem spannenden Programmteil, in dem viele Fragen gestellt und beantwortet wurden, ging es weiter zur Terra Medica nach Staffort.

Terra Medica ist der Arzneipflanzengarten der DHU, der etwas außerhalb von Karlsruhe liegt und der der wichtigste Lieferant der pflanzlichen Ausgangsstoffe für die homöopathischen Präparate der DHU ist.
80% des gesamten benötigten Pflanzenmaterials werden hier angebaut. Alle Anbauschritte, vom Samen bis zur fertigen Pflanze sind bekannt, wobei 100% biologisch angebautes Pflanzenmaterial geerntet wird. Die Führung durch die Arzneipflanzenkulturen war beeindruckend. Viele Pflanzen, die bei mir in der Praxis als homöopathisch verarbeitete Globuli in Fläschchen stehen, konnte ich mir hier auf den Feldern ansehen. Toll!
Es gab einige interessante Geschichten zu den verschiedenen Pflanzen, auch u.a. zu der Arzneipflanze Rhus toxicodendron, abgekürzt Rhus tox, der Eichenblättrige Giftsumach (auch Giftefeu genannt). Schon die kleinste Berührung verursacht auf unserer Haut starke Reizerscheinungen. Bei empfindlichen Menschen stellen sich nach Hautkontakt ein heftig juckender Ausschlag, Fieber und Gelenkschmerzen ein. In den Anfängen von Terra Medica haben einige Mitarbeiter ungeschützt bei der Ernte dieser Pflanze starke Symptome bekommen, so dass sie einige Tage nicht zur Arbeit kommen konnten. Sie hatten unbewusst eine homöopathische Arzneimittelprüfung am eigenen Leib erfahren, d.h. sie bekamen die Symptome, die ein Erkrankter hat, der Rhus tox benötigt: das Ähnlichkeitsprinzip in der homöopathischen Behandlung. Gleiches wird mit Gleichem behandelt.
Heute passiert dies aber nicht mehr: die Mitarbeiter sind mit Schutzanzügen ausgestattet, der Bereich rund um diese Pflanzen ist abgezäunt und am Zaun wurden Warnschilder angebracht.

Es war ein wunderbarer und sehr informativer Tag für mich bei der DHU in Karlsruhe.
Herzlichen Dank.





